Burk und die Reformation

Nachfolgend eine Zusammenfassung aus dem Buch: „Die Geschichte des alten Pfarrsprengels Beyerberg" von Pfarrer Gustav Braun aus dem Jahre 1912. Den ausführlichen Text können sie in der Geschichte zur Reformation nachlesen. Der Text wurde an die neue Rechtschreibung angepasst und wegen der Übersichtlichkeit ohne Fußnoten dargestellt.


Im markgräflichen Gebiet unter- wie oberhalb des Gebirgs (Ansbach und Bayreuth) kam die Reformation durch Markgraf Georg dem Frommen zum endgültigen Sieg und mit Einführung der Brandenburgisch-Nürnbergischen Kirchenordnung im Jahre 1533 zum Abschluss. Damals wurde auch der weitaus größte Teil des damaligen Wassertrüdinger Kapitels evangelisch.


Der markgräfliche Rat Apel von Seckendorff war ebenso wie sein Sohn Anstand ein entschiedener Anhänger des alten Kirchenwesens. Die Ansbacher Regierung, unter dem Vorsitz des von Knobelsdorff , von Vormundschaftsräten für Georgs minderjährigen Sohn Georg Friedrich, trat entschlossener als dessen Vater Georg der Fromme auf und half den vier Pfarreien zum Anschluss an die lutherische Kirche Frankens.


Zuerst gelang ihr dies in Burk. Hier war Pfarrer Hieronymus Güttinger im Frühjahr (Palmwoche) 1552 einer zügellosen Soldateska zum Opfer gefallen. Zum Gedächtnis dessen wurde ihm an der Stelle, wo die Untat geschah, links der Straße nach Dinkelsbühl, am so genannten Steinschräuflein, ein Denkmal errichtet; ein einfaches Sandsteinkreuz, das heute noch steht. Güttingers Unglück schreckte scheinbar neue Bewerber ab, so dass Eichstätt die Stelle des Pfarrers in Jahresfrist nicht zu besetzen vermochte. Um Lichtmess 1553 wandte sich daher die Gemeinde Burk an die markgräfliche Regierung und bat um Besetzung der Pfarrei mit einem evangelischen Pfarrer. Ansbach forderte den Eichstättischen Vogt Lienhard von Gundelsheim in Arberg auf, der Gemeinde Burk einen Pfarrer zu schicken. Der Vogt schickte den Herrieder Chorbruder Leonhard Hagen nach Burk, dass er über die Osterfeiertage die dortige Pfarrei versehe. Hagen wurde aber nicht akzeptiert und zum Vogt zurückgeschickt.


Der Arberger Pfleger schickte wieder einen Priester, den Herrieder Chorherrn Wolfgang Aichler nach Burk. Der tue nichts denn essen und trinken und müsse feiernd im Wirtshaus liegen. Die Burker trügen ihre neugeborenen Kinder lieber auswärts, z.B. nach Dentlein, wo sich bereits ein evangelischer Pfarrer befand, zur Taufe, als dass sie den Aichler in Burk taufen ließen; und ein kranker Landsknecht in Burk müsse eher ohne das hl. Abendmahl empfangen zu haben sterben, als dass sie es ihm von dem Aichler reichen ließen.


Am 8. Mai 1553 wurde ein Priester von Ansbach, des Rurers Sohn Paul, in Burk eingesetzt, während Herr Wolfgang Aichler noch dort war. Als Aichler ging, habe er eine Schuld von 8 Gulden im dortigen Wirtshaus hinterlassen.


Am Freitag nach Pfingsten 1553 sollte der junge Kaplan

aus Königshofen in Burk als Pfarrer eingesetzt werden. Aber die Bierer (Ortsvorsteher) in Burk hätten erklärt, die markgräflichen Amtleute hätten kürzlich bereits einen Pfarrer (Anmerk.: Paul Rurer) eingesetzt, dessen Aufzug sie täglich erwarteten. Darauf sei Herr Windisch unter Protest wieder abgezogen.


Seitdem blieb die Pfarrei Burk evangelisch-lutherisch. Das Erfreuliche ist, dass es der ausgesprochene Wille der Gemeinde war, der diese Wandelung herbeiführte und an welchem die gegenteiligen Bemühungen Eichstätts scheiterten.

Burk, Mai 2017